Datum: 25.12.2005

Hallo liebe Hundesportlerinnen und Hundesportler!
hier ist der neue Newsletter von www.der-schutzhund.de.....

WIR WÜNSCHEN EUCH EIN SCHÖNES WEIHNACHSTFEST, VIELE GESCHENKE UND VIEL ERFOLG

IM NEUEN JAHR!!


Newsletter Nr. 10

### Neues von Obi .... ###

Es ist nun schon wieder mehrere Monate her, seit der letzte Newsletter in die ganze Welt verschickt wurde;-)
Was die Arbeit mit Obi angeht, habe ich das große Glück auf Grund meiner beruflichen Tätigkeit hier in Herten nur 30 Km bis Hünxe zu haben. So trainiere ich 2 mal die Woche beim GHV Hünxe und bin mit der Arbeit recht zufrieden!
Folgende Prüfungen hat Obi (Es-Flindtto´s Boston) in diesem Jahr abgelegt:

Am 15.05.05 beim HSV Lippe-Nord VPG 1 mit 98,85,100 = 283
Am 05.06.05 beim GHV Hünxe die VPG 2 mit 85,92,90 = 267 (erste DMC_Prüfung mit Richter: Edgar Scherkel)
Am 30.10.05 beim GHV Hünxe die VPG 3 mit 94,92,100 = 286

Sieht man sich die Punkte an, dann gibt es da sicher noch einiges zu verbessern. Bei der VPG 3 z.B. habe ich mir selbst 4-5 Punkte in der UO gezogen. Unnötige Hilfen, nicht auf Richteranweisung gewartet und Schrittfehler! Dumme Fehler, aber auf der anderen Seite auch beruhigend, weil es eben kein Mangel in der Ausbildung ist! Sieht man sich die Schutzdienstergebnisse mit 2 x 100 an, kann man wohl sagen, dass da eine gute Basis für die Zukunft vorhanden ist. Das liegt zum Einen sicher am Hund, zum anderen aber auch an der Ausbildung. Hier möchte ich mich nochmal speziell bei Armin Buschmann bedanken, der mit Sicherheit zur Zeit mit zu den besten deutschen Helfern gehört.


## Eine fast unglaubliche Geschichte... ##
Nachdem der Obi bei seiner VPG I auf der langen Flucht sehr heftig aufgelaufen ist, sprang er manchmal nicht mehr ab. Das hat mir dann auch bei der VPG II ca. 5 Punkte gekostet. Spätestens da war mir klar, dass etwas nicht stimmen konnte. Ein Besuch in einer deutschen Tierklinik hatte nichts ergeben. Ein Kollege hat mir dann einen Tip gegeben.

Es gibt da einen Tierarzt, der sich auf das Einrichten (Einrenken) von Hunden spezialisiert hat. Hatte ich vorher noch absolut nichts von gehört. Da es aber um meinen Hund geht und mir dann Entfernungen etc. völlig egal sind, ich also einen Termin am Freitag um 15 Uhr gemacht.
Da ich am Freitag noch in der Schule unterrichten muss, also direkt danach den Hund in den Bulli gepackt und ab gings.
Als ich so gerade auf der Autobahn war, klingelt mein Handy. Der holländische Arzt ist dran. Ich kann ihn von der Sprache und auch von der Lautstärke nur schlecht verstehen. Er wollte nochmal wissen, wo ich herkomme, was es für ein Hund ist und ob er auch nüchtern ist. "Recklinghausen (Deutschland), Mali -> dachte es wäre ein Hovi, nüchtern ja". Zum Schluss wollte er noch wissen, ob ich etwas früher kommen könnte. Klar, ich bin ja schon unterwegs und Armin hat gesagt, dass er immer so ca. 1,5 Std. fährt. Ich denke, dass ich so eine halbe Stunde vor 15 Uhr da sein kann. Super.
Ich bin zunächst mal froh, dass er nicht angerufen hatte, um den Termin abzusagen. Da ich (noch) kein Navi habe, gibt es nun ein neues Problem. Ich muss fahren und gleichzeitig auf der Karte nach den Autobahnen schauen. Ist ziemlicher Käse. Bis ich in Holland bin, geht es aber soweit ganz gut. Ich habe ja schließlich inzwischen noch eine Stunde Zeit. In Holland ist dann aber erst mal Schicht. Irgendwann gehen dann die Hinweise auf die n274 (glaube die war es) verloren. Ich also an eine Tankstelle und erst mal getankt. 96 Cent für einen Liter. Das ist ja wenigstens mal günstig. Auf meine Frage, ob die Richtung passt? "Ne, dass is die Richtung nach Deutschland!". Häääää, da komm ich doch her!!!
Also zurück und einmal links abbiegen!. Ah ja! Jetzt passt es wieder!
Dumm ist nur, dass der Tankwart sagte von hier bis nach xy, wo ich hin will, sind es noch bestimmt 45 Minuten. Na gut, dann bin ich halt nicht früher (um 14.30) sondern erst wie eigentlich vereinbart um 15 Uhr da. Ist zwar nicht schön, aber halt nicht zu ändern.
Es ist jetzt 14.55 und ich habe xy erreicht. Wie es im Ort weiter geht, hat mir Armin genau beschrieben. Passt recht gut. Jetzt muss ich noch unter einer Unterführung durch und bin pünktlich um 15 Uhr da (na ja vielleicht 5 nach). Mist, die Unterführung ist gesperrt!!! Häääää?
Keine Umleitung ausgeschildert. Ich fahre erst mal links ab und frage nach ein paar hundert Metern ein älteres Ehepaar nach dem Weg. "Können Sie mir den Weg zur Derenklinik xy sagen?" Ja kennen wir! Super sie wissen, wo ich hinwill!. Dann, als es darum geht, mir den Weg um die gesperrte Unterführung zu beschreiben, besorgte Gesichter. .... dann Diskussion auf Holländisch... na gut ich muss ja auch nicht alles verstehen. "also du fahren weiter bis 4x Stopplicht, dann rechts und dann und dann...dann am besten nochmal fragen". Das hört sich jetzt wieder nicht so ganz genial einfach an. Danke! Die Holländer sind doch recht freundliche Leute. Fahre erst mal los. Also an der 4. Ampel rechts...kann ich! Nach ein paar Kilometern durch den Ort, ohne dass die 3. Ampel zu sehen ist, verlässt mich der Glaube an die Richtigkeit der Informationen. Ich fahre also erst mal rechts und halte an. Keine Ahnung, wo ich bin. Da ist doch ein Fahrschulauto, in das gerade ein Fahrschüler einsteigt. Die Fahrlehrer kennen sich doch meistens aus! Ich also mal hin, bevor sie los fahren und den Fahrlehrer gefragt. Als ich den Straßennamen nenne zunächst mal kein Nicken oder Zeichen, dass es ihm bekannt erscheint. Dann gibt er ihn in sein Navi ein. Ach ja, da ist die Straße. Fahren sie mir einfach hinterher (aus dem Holländischen übersetzt)! Suuuuperrrr! Ich konnte Fahrlehrer schon immer gut leiden..!
Nach zig Kilometern und einer Fahrzeit von 15 Minuten biegen wir in eine Straße ein und ich sehe die gesperrte Unterführung von der anderen Seite. Dann weiß ich auch, dass der Arzt nach ca. 200 Meter auf der rechten Seite sein muss. Genau da ist er ja. Kurzes Winken und der Fahrschulwagen düst mit 30 Km/h weiter. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte der Fahrschüler jetzt schon mal den Führerschein bekommen. Mist jetzt ist es 15.20 Uhr. Na ja, nur knapp zu spät. Obwohl ... je nachdem wie man es sieht, wollte ich ja schon vor einer Stunde hier sein. In der Praxis stehen 4 Leute hinter dem Tresen und erwarten mich. "Hallo, Wolfgang Schmidt mein Name". Die Minen sind entspannt und freundlich! Kurz noch den Impfpass übergeben und das Röntgenbild, dass ich von der Tierklinik hier in Deutschland habe. "Kommen Sie bitte hier herein". Der Arzt meint mich und vor allem natürlich den Ob. "Können wir ihn mal auf den Tisch stellen?". Klar, "hopp" und der Ob steht auf dem Tisch .. und jetzt. "Bitte mal vorne festhalten" .. klar, weil es vorne beißt (das Tier). "Ah ja hier ist was". "Halten Sie mal bitte den Hund so und so fest" ... komme mir ein wenig ungeschickt vor... ist aber schließlich das erste Mal. Ich halte also den Ob vorne am Halsband so fest, dass sein Kopf an meiner Brust liegt. Bin mal gespannt, was jetzt kommt. Er ruft noch kurz eine Sprechstundenhilfe zum zusätzlichen Festhalten, aber es geht auch so. Er drückt zunächst hinten links. Der Hund stemmt sich dagegen und bleibt stehen. Er drückt dann hinten rechts und der Hund knickt ein. "Halten Sie jetzt mal den Hund ganz fest!". Er drückt und zieht hinten am Hund herum. Außerdem arbeitet er an der Wirbelsäule. Zur Kontrolle drückt er jetzt nochmal hinten rechts und ... der Hund bleibt stehen. Er erklärt mir (mir steht der Mund wohl schon leicht offen), dass das Becken vermutlich auf Grund eines Sturzes etwas schief gestanden hätte und daher der Hund da Probleme hätte. Hat er jetzt eingerichtet. Super, dann war es das jetzt wohl! "Moment!" Er verdreht die Rute in Positionen, die ich nie für möglich gehalten hätte. In manchen Positionen versucht der Hund schon mal etwa auszuweichen. Zwischendurch knackt es dann kurz schon mal. Als er anschließend die Rute wieder in die Positionen dreht, bleibt der Ob absolut ruhig stehen. ."Da war auch was!" Ok dann ist jetzt ja alles klar! Moment! Wir schauen nochmal am Hals... der Ob bekommt einen Nylonmaulkorb auf und ich halte seinen Fang. Der Arzt führt meine Hand. Ich biege den Kopf meines Hundes um 180 Grad auf die eine Seite. Keine Reaktion. Auf der anderen Seite versucht er kurz auszuweichen. Ein kurzer Ruck und ein recht lautes Knacken und er lässt sich den Kopf auch auf der anderen Seite bis an den Körper drehen, ohne etwas zu zeigen. Unglaublich, dass der Kopf so beweglich ist. "So das wars" (wieder frei aus dem Holländischen übersetzt)! Den Klos, den ich nach dem ersten Knacken im Hals hatte ist inzwischen wieder verschwunden. Der Arzt erklärt mir, dass er neben dem Becken auch Wirbel in der Rute und einen Wirbel im Hals korrigiert hat. Das Problem ist jetzt wohl, dass er so wenig wie möglich rumturnen soll, damit sich die Bänder nach der Überdehnung wieder straffen können. Stöße etc. können dazu führen, dass die Wirbel sich wieder verdrehen. Nachdem ich mich bestimmt 10 mal bei ihm bedankt habe und er mir den kürzesten Weg zurück erklärt hat, bezahle ich noch die angefallenen 38 EUR und verlasse die Klinik. Auch nach dem Biegen und Verdrehen war mein Hund absolut ruhig und zeigte keinerlei Stress oder Angst. Inzwischen ist es 16 Uhr und ich entschuldige mich nochmal innerlich dafür, dass ich es nicht früher geschafft hatte.
Als ich auf der Heimfahrt bin, denke ich nochmal über alles nach. Was war das denn eigentlich gerade?

## Trieb machen oder nicht, Führigkeit wann? ... ##

Inzwischen kann ich einen kurzen Erfahrungsbericht abliefern, was den Hundesport im Großraum Herten/Recklinghausen angeht. Natürlich subjektiv aus meiner eigenen Sicht!
Es gibt sehr viele Vereine in dieser Gegend. Teilweise wird aber überhaupt kein Hundesport mehr betrieben oder nur Hundeerziehung, Welpengruppen oder Breitensport. Oft beschränkt sich die Arbeit auf dem Platz auch auf wenige, die im Vereinsheim Bier etc. genießen und über alte Zeiten sprechen. Hört sich traurig an, ist es aber auch. Natürlich kenne ich noch nicht alle Vereine hier in der Gegend. Aktuell kann ich für SV-ler nur den SV Steinernkreuz empfehlen. Für Malis hingegen wird es noch schwieriger. Inzwischen bin ich zur Überzeugung gekommen, dass es wirklich Unterschiede im Helferverhalten zwischen SV-Helfern und "Mali-Helfern" gibt. Beim DSH ist es üblich und vermutlich auch erforderlich, dass er mindestens im ersten Jahr trieblich gefördert wird. Ein gut veranlagter Mali braucht das nicht, bzw. ist es für diesen sogar schädlich, wenn er trieblich zu hochgezogen wird. Das ist für mich übrigens auch der Grund, warum man viele gut veranlagte DSH sieht, die irgendwann von ihren HF nicht mehr zu führen sind. Diese guten Hunde wurden von den Helfern ebenso trieblich gearbeitet, wie die normalen, schwächeren DSH. Bei den meisten Malis ist eine normale Triebförderung aus meiner Sicht eigentlich in dem Ausmaße nicht erforderlich, weil diese von sich aus treiben. Sie lassen sich auch trieblich leichter Ein- und Ausschalten, ohne einzubrechen. Daher kann man schon früher die Führigkeit einbauen.
Das alles bedeutet für mich, dass man genauer schauen und abwägen muss, wie ein Hund zu arbeiten ist, als es in vielen Vereinen gemacht wird.
Ein Beispiel ist das AUS. Es gibt Vereine, in welchen die meisten Hunde Probleme damit haben. Nach meiner Ausbildungstechnik hat noch nie ein Hund Schwierigkeiten damit gehabt, ein normales AUS zu zeigen. Auch bei "Problemhunden" gibt es immer viele Möglichkeiten den Hund umzuprogrammieren.
Wenn ihr mal Lust habt mit mir zusammen zu hundeln, dann sendet mir ruhig eine kurze Mail!

### Ausbildungsseminare mit Armin Buschmann .... ###

Seit einem Jahr arbeite ich nun mit Armin Buschmann im GHV-Hünxe zusammen. Diejenigen, die mich näher kennen, werden mir zustimmen, wenn ich mich als sehr kritischen Hundesportler bezeichne. Hundesportler, die viel reden, aber ansonsten nur blauen Dunst produzieren, gibt es reichlich. Auch die von mir besuchten Seminare schwanken sehr stark in der Quallität zwischen sehr gut und wertlos oder sogar schädlich für den Hund (siehe Seminarbesprechungen)! Nun möchte ich mal einen sehr guten Hundesportler und Seminarleiter empfehlen, weil ich von seiner Arbeitsweise überzeugt bin. Den DMC-Leuten muss man Armin Buschmann nicht mehr vorstellen. Den meisten Hundlern aus dem DVG oder SV ist Armin ein völlig unbekannter, weshalb ich hier noch mal in einer kurzen Übersicht seinen sportlichen Steckbrief einfügen möchte:

- Bundesleistungssieger + Universalsieger DMC 1998,
- Weltmeister (Einzel + Mannschaft) der Belgischen Schäferhunde 1999,
- mehrmal. Teilnehmer Malinois Championat, VDH DM IPO Meisterschaft
- FCI-Weltmeisterschaft (4 Platz mit 96 - 90 - 100 P.)

Außerdem wurde Armin Buschmann weltweit durch seine Helfertätigkeit bei den größten Schutzhundsport-Veranstaltungen bekannt:
- Helfer bei verschiedenen Zuchttauglichkeitsprüfungen und Körungen des Deutschen Malinois Clubs,
- Helfer bei der holländischen Meisterschaft der Belgischen Schäferhunde (NVBH NK IPO) 2000,
- Helfer DMC-Championate 1994, 2001 und 2003,
- Helfer VDH DM IPO 2003 in Leutenbach.,
- Helfer bei der Dänischen Meisterschaft der Malinois 2005
- Helfer bei der Weltmeisterschaft der Malinois 2005 in Aue.

Das zeigt sicher ein extrem großes Wissen und Können im Bereich Hundesport und zwar auf höchstem Niveau! Dabei für mich erstaunlich ist jedoch, dass Armin auf dem Boden geblieben ist und sich auch um Hunde und deren Hf kümmert, die es vielleicht nicht so mitbringen und vielleicht eben nicht die super Veranlagungen für diesen Sport zeigen. Seine Hilfsbereitschaft und lustige Art machen ihn für mich zum idealen Ausbilder. Er ist immer bereit sein Wissen und seine Erfahrung mit anderen zu teilen, weshalb ich alle aufgeschlossenen Hundesportler und Vereine nur ermutigen kann, die daran denken ein Ausbildungsseminar zu veranstalten, über Armin Buschmann als Seminarleiter nachzudenken. Obwohl mein Obi schon ein guter Hund ist und ich als HF vielleicht nicht so ganz ungeschickt bin, glaube ich nicht, dass ich ohne Armin in zwei von drei Prüfungen die maximale Punktzahl von 100 im Schutzdienst erreicht hätte!
Wenn ihr weitere Fragen habt, könnt ihr mir jederzeit eine Mail senden.

### Für die Zucht zu empfehlen! .... ###

Mein Malirüde "ES-FLINDTTO'S BOSTON" (Obi) geb. 26.11.2002 zeigt alle für einen guten Gebrauchshund wichtigen und wünschenswerten Eigenschaften:
- Sehr gutes Selbstvertrauen und Unerschrockenheit
- Hoher Spieltrieb
- Hoher Futtertrieb
- Hohe, allgemeine Triebbeständigkeit
- Hohe Grundschnelligkeit
- Seine Arbeitsbereitschaft und Führerbindung beeindrucken mich immer wieder.
- Er ist sehr triebstark bei guter Führigkeit
- Sein Gebäude halte ich für ideal. Nicht zu klein, nicht zu groß.

Wesensprüfung mit der Punktzahl 96
Körung I mit 44454444
VPG 1 mit 98,85,100 = 283
VPG 2 mit 85,92,90 = 267
VPG 3 mit 94,92,100 = 286

Bei Deckanfragen bitte ich um eine kurze EMail...


In diesem Sinne ... viel Spaß am Hundesport....!

Das Team von www.der-schutzhund.de
info@der-schutzhund.de
www.der-schtzhund.de

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