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Der bekannte Spruch: "Mit dem richtigen Werkzeug kanns jeder" stimmt zwar in der Hundeausbildung nicht, aber mit dem richtigen Zubehör gehts vielleicht leichter und schneller! Ich habe hier Ausbildungszubehör aufgeführt, daß ich für besonders interessant und nützlich halte.

Ich beschreibe jeweils auch kurz, warum ich gerade das oder jenes empfehle.

Ausbildungsweste

Besonders in der Aufbauphase ist eine gute Trainingsweste unverzichtbar!

Die hier abgebildete Weste habe ich früher über meinen Shop vertrieben. Inzwischen gibt es eine Vielzahl solcher Westen in verschiedenen Ausführungen. Die Preise bewegen sich zwischen ca. 40 bis 65 Euro.

Möchte man sich eine Trainingsweste anschaffen sollte man auf folgendes achten:
- möglichst viele und große Taschen
- reißfestes und abwaschbares Material
- ein möglichst haltbarer Reißverschluss vorne
(manche Hersteller verwenden billige / kleine Reißverschlüsse! Achtet darauf, dass der Reißverschluss möglichst robust / groß ist)
- der Reißverschluss sollte, wie bei dieser Weste, möglichst bis ganz nach unten eingebaut sein damit die Weste auch unten eng am Körper anliegt.

Für mich besonders wichtig ist die Brusttasche links und die große Tasche auf dem Rücken!
Es gibt weiterhin noch Westen mit einer Balltasche (an Stelle der Brusttasche links) bei der mit einem Seilzug ein Ball ausgelöst werden kann. Dabei ist die Balltasche dann immer an der gleichen Stelle. Als Weiterentwicklung habe ich auch schon eine Weste mit dicken Klettstreifen gesehen. Eine Balltasche mit Seilzugauslösung kann dann an verschiedene Stellen der Weste "angeklettet" werden. Für das Fuß gehen vorne links und fürs Vorsitzen mittig am Körper. Zwar ist die Idee ganz interessant, dass man eben nicht erst zur Tasche greifen muss um den Hund zu bestätigen, andererseits muss man das auch nicht, wenn der Hund richtig aufgebaut wurde. Letztendlich ist es auch eine Preisfrage, ob man sich so eine Weste anschafft oder nicht. Bei falscher Nutzung dieser Weste konnte ich schon oft beobachten, dass der Hund zur Hand schaute, die den Seilzug bediente. Die Folge davon ist dann eine falsche Konditionierung!

Schrittzähler

Dieser Schrittzähler leistet gute Dienste bei der Fährtenarbeit!
Er ist die ideale Ergänzung für das Fährtenprotokoll. Er liefert immer die aktuelle Schrittzahl und über den einstellbaren Schrittabstand die Fährtenlänge in m. Über die eingebaute Uhr kann sowohl die Zeit des Legens als auch die Liegezeit bis zum Absuchen ermittelt werden. Dieser Schrittzähler zählt sehr genau und wird einfach an den Hosenbund gesteckt. Die Empfindlichkeit kann an einem kleinen Schieberegler angepasst werden. Zusätzlich hat das Teil noch einige Funktionen, die jedoch für unsere Zwecke nicht so wichtig sein werden: Ermittlung der Pulsfrequenz und der verbrauchten Kalorien.
Gewicht: 35g Maße: 65 x 45 x 18 mm


Erziehungshalsband mit Fernbedienung (Gasdruckprinzip)

Im Komplett-Set ist folgendes enthalten:

Gerät, Nachfüll-Sprühdose, Nylon-Halsband,
Batterie, Sender, Anleitung, Demonstrationsvideo,
Gürteltasche

Ersatzmaterial:
Gas in Nachfülldose 100ml
Ersatzbatterie für Sender
Ersatzbatterie für Gerät

Dieses Erziehungshalsband mit Fernbedienung arbeitet nicht wie üblich mit Stromimpulsen als Einwirkung, sondern es wird ein Gasstoß ausgelöst, sobald der Sender betätigt wird. Bei einem Druck auf die Taste 1 erfolgt ein Gasstoß über eine Zeit von 0,2s und bei Taste 2 über 1s. Es gibt wahlweise ein normales Gas ohne Geruch und ein Gas mit Zitronenduft. Das kühle Gas bewirkt beim schlagartigen Ausströmen durch mehrere Eigenschaften ein Erschrecken des Hundes.
1. Zischendes Geräusch
2. Gaswolke behindert die Sicht
3. Kühles Gas wirkt unangenehm auf den Hund
Vorteile dieses Gerätes:
1. Kann offiziel ohne wenn und aber genutzt werden
2. Besonders in der heutigen Zeit ein "Ersatz" für ein Elektroimpulsgerät
Die Nachteile aus meiner Sicht:
1. Unterhaltung teuerer, durch Gas Nachkauf
2. Kurze Zeitverzögerung nach dem Drücken
3. Möglicherweise Probleme bei hoher Trieblage.

Hetz- und Helferzubehör

Hetzmaterial wie Schutzarm etc. bekommt man fast an jeder Ecke. Die Geschäfte tragen Namen wie Dog-Shop oder Hundecenter etc.. Ohne den guten Leuten hinter der Verkaufstheke zu nahe zu treten, muß allerdings gesagt werden, daß die meisten weder von der Arbeit auf dem Hundeplatz noch von den speziellen Anforderungen an das Hetzmaterial ausreichend Ahnung haben, um dies auch quallifiziert verkaufen zu können.

Hetzgürtel
Für Helfer, die von Zeit zu Zeit etwas Probleme mit dem Rücken haben (wie ich) ist dieser Stützgürtel besonders wichtig. Er stützt die Wirbelsäule und entlastet sie so. Seit ich so ein Teil regelmäßig benutze, sind meine Rückenprobleme nicht wieder aufgetreten. Der Gürtel ist aus Leder und hat eine Breite von ca. 12cm.

Neben Leder gibt es auch solche aus Synthetik. Diese habe ich selbst allerdings noch nicht getestet.


Hetzarm
In der Regel werden auf den Hundeplätzen 2 Arten von Hetzarmen eingesetzt.
1. Ein "Kinderarm" der in der Regel nicht viel mehr ist als ein Ärmel einer gut gefütterter Winterjacke
2. Der normale Schutzarm für Prüfungen
Zwar gibts beim ersten Arbeiten mit dem "Kinderarm" keine Probleme, was diesen für die Anfängerhunde besonders beliebt macht. Allerdings können erhebliche Probleme bei der Umstellung auf den Normalarm auftauchen, wenn zu lange mit dem Spielarm gearbeitet wurde, weshalb ich diesen Arm links für die Aufbauarbeit empfehle. Es ist ein richtiger Arm der zusammen mit den verschiedenen Überzügen (siehe unten) sowohl für Junghunde als auch für ältere Hunde zur Griffverbesserung eingesetzt werden kann. Der Arm besitzt keine Kunststoffröhre innen sondern ist nachgiebig.
Was auch gut ist, er kann sowohl links als auch rechts getragen werden!

Die Bezüge werden nicht mit einem Lederriemen am Arm befestigt sondern ganz oben an der Schulter mit dicker Schnur durch Bohrungen geschnürt.
A = Bezug Jute weich
B = Bezug extra verstärkt
C = Bezug mit Perlonfaden

In letzter Zeit habe ich im Aufbau auch gute Erfahrungen mit Beißkissen gemacht. Das Beißkissen besitzt zwei Griffe. Der Reihe nach wird dann mit folgenden Hilfsmitteln gearbeitet.
1. Beißkissen
2. Junghundarm
3. normaler Arm

Softpeitsche
Ich selbst arbeite aus verschiedenen Gründen gerne mit der Peitsche. Der Nachteil ist dann nur, daß man den Hund nicht gleichzeitig mit dem Softstock belasten kann weil man ja die Peitsche in der Hand hat. Ein besonders pfiffiger Bursche hat sich aus diesem Grund die Kombination aus Peitsche und Softstock ausgetacht.

Hetzschürze
Mit so einer Schütze sieht man ein bischen aus wie ein Fleischer, was beim ersten Anblick oft zu Frotzeleien durch die Hundeführer führt. Aber erstens hebt das die Stimmung und zweitens hört das beim zweiten Auftritt schon meist auf. Diese Schürze kann natürlich einen kompletten Hetzanzug mit Hose und Jacke nicht ersetzen. Allerdings ist so ein Vollschutz meist auch nicht erforderlich. Bei sauberen Hunden und bei Junghunden kann man sehr gut mit einer Schürze arbeiten. Sie ist schnell an - und auch wieder ausgezogen, im Sommer ist sie längst nicht so warm wie eine Hose, sie ist leichter als eine Hose, läßt sich sehr klein zusammenfalten und kostet halt auch nur einen Bruchteil einer guten Hetzhose.
Schließlich ist dieses etwas andere Outfit für manchen unerfahrenen Hund durchaus ungewohnt und kann als Abwechslung dienen!