Austragungsort für B und C war das Stadion in Nova Gorica
Verkaufsstände
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Blick auf den Vorplatz
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Restaurationszelt (sehr gut)
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kleine Nebenplätze
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Hilfszelt für die Gruppe
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schöne Platzanlage
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Tribüne ohne Überdachung
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Um größere Bilder zu bekommen bitte anklicken..
Vielleicht auch wegen der guten Absprache waren wir schon eine Minute zu
früh mit unserem Training fertig! ;-)
Nachdem sich der Hund eine halbe Stunde in der Box bei hochsommerlichen Temperaturen
"erholt" hatte, ging es mit ihm zur tierärztlichen Untersuchung,
die direkt neben dem Platz in einem kleinen Zelt durchgeführt wurde. Eine
Ärztin machte das sehr gewissenhaft mit einer äußerlichen Untersuchung,
Abhören und Fieber messen, etc. Auf englisch teilte Sie mir mit, dass
er top fit sei und darüber hinaus noch ein besonders hübscher! ;-)
Wusste ich schon vorher, aber ist doch immer wieder schön, wenn es auch
andere so sehen wie ich... ;-))
Damit war der Tag für uns aber noch nicht zu Ende.
Um 17 Uhr fand dann noch die feierliche Eröffnung der WM 2006 statt. |
1h warten bis es los ging
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Alle Mannschaften
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bei der feierlichen
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Eröffnung der FCI-WM
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2006
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... und im Anschluss daran noch die Auslosung ...
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In der Dämmerung gut zu erkennen, die große LCD-Anzeige mit den
Startern. |
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In entspannter Atmosphäre wurden dann die verschiedenen Startzeiten
diskutiert. |
Für mich bedeutete das: Losnummer 40 -> Fährte am Freitag 8.00 Uhr,
UO am So. 9.00 Uhr, Schutzdienst am Sa. 15.40 Uhr
Mittwoch war nochmal ein Trainingstag für die restlichen Mannschaften,
die am Dienstag noch nicht üben konnten. Ab ca. 14 Uhr konnten wir uns
eine Probeunterordnung und zwei Probeschutzdienste ansehen. Die Hunde im Schutzdienst
waren doch sehr langsam, so dass man nicht sagen konnte, ob der Helfer für
den zweiten Teil auch mit schnellen Hunden zurecht kommen würde. Da ich
jedoch erst am Samstag mit Obi für den Schutzdienst eingeteilt war, wären
bis dahin sicher schon ein paar schnelle Hunde im Einsatz gewesen. Sonst konnte
man sehen, dass die Helfer sowohl im ersten als auch im zweiten Teil auch durchschnittlichen
Hunden eine Chance ließen. Es war daher nicht damit zu rechnen, dass
die WM im Schutzdienst entschieden würde.
Im Anschluss daran hatte die deutsche Mannschaft eine Besprechung, in der alle
noch offenen Fragen zum Ablauf und zu Besonderheiten diskutiert wurde. Mehr
zufällig tauchte die Frage nach freigegebenem Fährtengelände
auf. Unser Mannschaftsführer erkundigte sich und richtig, es gab so ein
Gelände für Übungsfährten. Ein Offizieller fuhr mit seinem
Wagen voraus und wir folgten ihm. Das Gelände lag ca. 30 km entfernt in
den Bergen. Interessant war auch, dass da ein Hundeplatz und auch ein kleiner
Sportplatz war, auf dem eifrig trainiert wurde. Die Mannschaften aus Frankreich,
Österreich, Polen und andere waren hier bei der Arbeit zu sehen. Es gab
eine feste Zeiteinteilung, welche Mannschaft zu welcher Zeit auf welchem Platz
trainieren konnte. Denke mal, dass sie schon länger diese Möglichkeit
nutzten. Natürlich konnte ich es mir nicht verkneifen etwas dem Treiben
auf dem Platz zuzuschauen. Nebenbei wurde ich vom Offiziellen, der wohl der
Vorsitzende auf diesem Hundeplatz war, auf ein Getränk eingeladen. Alkoholisches
lehnte ich dankend ab. Wasser ist ja auch nicht schlecht..;-
Was ich auf dem Platz gesehen habe, hat mich nicht überzeugt. Da wurde
im Schutzdienst nochmal richtig Trieb mit der Peitsche gemacht, ein Hund musste
über den Zaun zum Helfer, um ihn zu verbellen, bekam den Arm und sprang
wieder über den Zaun zum Hf zurück. Ich konnte mich des Eindrucks
nicht erwehren, dass das eine Vorführung für mich war. Allein das
Risiko einer Verletzung bei einer solchen Aktion wäre mir einen Tag vor
der WM zu groß, als dass ich es für Showzwecke riskiert hätte.
Is ja aber auch nix passiert ... Glück gehabt!;-)
Da ich meinen ersten Einsatz erst am Freitag hatte, wollte ich am nächsten
Tag nochmal vorbei kommen, um eine kleine Fährte zu machen.
Das einzig bemerkenswerte an diesem Tag war dann nur noch das Konzert, das
an diesem Abend direkt vor unserem Hotel auf der offenen Grenze von einem Orchester
und mehreren Sängern gegeben wurde. Hier schwante mir, dass die Wahl des
Hotels wohl nicht ganz optimal war.;-) Na ja egal karl .. is bestimmt nur eine
einmalige Angelegenheit und wird ja wohl nicht jeden Abend unsere "Meditation"
stören!?
Am Donnerstag fuhren wir nach dem Frühstück zum Übungsgelände,
um eine Testfährte zu machen. Das Gelände war im Verlauf der Fährte
sehr unterschiedlich: kurzes und trockenes Gras, Steine und trockene Bereiche
ohne Bewuchs, langes aber trockenes Gras und Gebüsch. |
Schöner Tag aber sehr heiß!
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Die Fährte ist gelegt und warten...
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das Gelände..
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Obwohl das Gelände sehr schwer war, suchte Obi recht gut. Er überlief
aber einen Gegenstand, was ich in dem Augenblick nicht bemerkte und daher auch
nichts machen konnte. An diesem Tag gab es auch die ersten Fährtenergebnisse:
Robert Parak 90 und Theo Sporrer 86, wobei ihm Punkte für einen Gegenstand
gezogen wurde, weil dieser 1m vorher verwiesen wurde.
Die Frage war für mich nun, was ich angesichts der Prüfungsfährte
am nächsten Tag wegen der Gegenstände noch machen sollte. Würde
ich die Gegenstände jetzt noch richtig interessant machen, könnte
es passieren, dass Obi vielleicht auch zu früh verweist. Würde ich
nichts machen, könnte es sein, dass er morgen auch einen überläuft.
Ich habe mich dazu entschlossen zu pokern und davon auszugehen, dass der Hund
sich bei einer schweren Fährte ohne Futter auf dem Verlauf an die Gegenstände
retten würde.
Am Freitag ging es früh um 6.45 in die Fährte. Anders als
vor 5 Jahren, als bereits schon eine WM hier stattfand, konnten die Hunde mit
dem eigenen Fahrzeug ins Gelände gebracht werden. Mit mir in einer Gruppe
waren die diesjährige Weltmeisterin der Belgier-WM Salmen Heli aus Finnland
und der bei Italien auf Platz 1 gesetzte Benno (Bernhard) Raich. Nach der Anfahrt
(30 min), der Auslosung und einer Wartezeit von nochmal 30 min. ging es mit
dem Absuchen der ersten Fährte los. Zunächst konnte Heli mit ihrem
Mali fährten. Sie kam mit 92 Punkten aus der Fährte. Dann waren wir
"dran". Es ging los auf sehr kurz gemähtem Gras einen kleinen
Hügel hoch. Nach leichtem Pendeln links und rechts hat Obi den ersten
Gegenstand gut verwiesen. Im weiteren Verlauf ging es dann mit höherem
Bewuchs bergab, wobei Obi plötzlich kreiste. Nach geraumer Zeit, die uns
HF in der Prüfung ja immer wie eine Ewigkeit vorkommt, hatte ich genug
davon und gab ein Suchkommando. Der Hund suchte sofort konzentriert nach vorne
weiter. Pech nur, dass an dieser Stelle genau der Gegenstand war. Also Gegenstand
weg und Punkte für den Suchbefehl. Anschließend suchte Obi, immer
noch bergab im Abstand von ca. 1 bis 2 m entlang einer Hecke direkt auf eine
andere Hecke zu, die im rechten Winkel an die erste stieß. Als Obi ca.
1m vor der "Querhecke" war, bog er plötzlich nach links ab und
ging in die Hecke. Nach ca. 2m kam er wieder zurück, vergewisserte sich
nochmals und suchte dann durch die Hecke hindurch weiter. Es war also richtig,
aber die Punkte für den Winkel waren eben weg. Ok, eine Fährte durch
eine Hecke hab ich bisher noch nicht geübt! ;-)
Dann noch den letzten Gegenstand gut verwiesen, macht 84 Punkte. Der Richter
erklärt mir noch in gebrochenem Englisch und unter zu Hilfenahme der Fährtenskizze,
wo wir die Punkte verloren haben und dass es mit dem verlorenen Gegenstand
90 gewesen wären. Ja, ne is klar! Damit sind Hoffnungen auf einen guten
Platz vorne bereits zerplatzt und ich weiß, dass ich doch kein guter
Pokerspieler bin. ;-)
Den Rest des Tages teilen wir uns auf. Helga bzw. ich bleiben mit Obi im
Hotelzimmer, damit er sich für den nächsten Tag erholen kann. Der
andere kann im Stadion den Vorführungen zuschauen. Mit dem Erholen war
das aber so eine Sache, weil vor unserem Hotel auch an diesem Abend (bis ca.
1 Uhr in der Nacht) ein Rockkonzert statt fand. Es war also vor 1 Uhr nicht
an Schlaf zu denken.
Samstag war für uns der Tag, an dem wir zeigen konnten, wo der
Frosch die Locken hat oder anders gesagt: Schutzdienst!
Damit Obi noch möglichst viel Ruhe hatte, bin ich mit ihm bis 14.45 Uhr
im Hotelzimmer geblieben und Helga war im Stadion. Für den Fall, dass
einige Schutzdienste kürzer sind als geplant (kommt ja schon mal vor)
und wir früher dran sind, hatten wir CB-Funkgeräte. Hier war es von
Vorteil, dass das Hotel so nah am Stadion war. So gegen 14.40 kam dann auch
über Funk die Frage von Helga "he, wo bleibst du denn?". Immer
ruhig bleiben! Also Hund ins Auto und über die Grenze von Goricia nach
Nova Gorica. Der Grenzübergang läuft inzwischen schon so routiniert,
dass ich im Vorbeifahren nur noch meinen Ausweis kurz hoch halte. Das Problem
besteht oft darin zu erkennen, ob der Zöllner gerade einnickt oder er
zustimmend mit dem Kopf nickt;-) Als wir am Stadion ankommen, sind noch vier
andere Schutzdienste, bevor es für uns ernst wird. Die Zeit vergeht doch
relativ schnell. Und los gehts...
Ein offizieller, der eine verbundene Hand hat, führt uns zum Startpunkt.
Da ist wohl ein Hund schon beim Einmarsch frech geworden und hat ihn gezwickt.
Kurzes Handzeichen zum Richter und VORAN. Obi nimmt das erste Versteck schnell
und direkt an. HIER und er läuft mich an und mit VORAN zum 2. Versteck.
Da der Richter sich zur Ablenkung an das 4. Versteck gestellt hat, habe ich
mich dazu entschlossen etwas weiter hinten zu bleiben, um zu verhindern, dass
Obi nicht zum 2., sondern zum 4. läuft. Obi nimmt das 2. gut und ich gehe
flotten Schrittes los. HIER und VORAN und er läuft über mich zum
3. Versteck. Ich bin schon etwas zurück. Er umläuft das 4. Versteck,
an dem der Richter steht und ich schicke in ins 5. Versteck. Jetzt wird der
Weg für mich schon ganz schön lang, hoffentlich schaffe ich es noch.
Mit HIER rufe ich ihn aus dem 5. ab und merke schon wie er über mich das
4. Versteck anvisiert. Ich bin zu weit hinten und schaffe es auch nicht mehr
ihn ins 6. zu lenken. Zielsicher und schnell wie er nun mal ist, umläuft
er nochmal das 4. Ich lasse ihn nochmal um das 5. laufen und weil ich jetzt
richtig stehe läuft er ins 6. Versteck. Denke mal, da waren schon 2 Punkte
weg. Ab jetzt zeigt er einen absolut mustergültigen Schutzdienst: enges
und druckvolles Verbellen, anhaltend bis ich ihn abrufe, Obi kommt sofort bei
Fuß, guter Wechsel in die UO beim Gang in die Lauerposition, gute Fluchtvereitelung,
top Griffe, schnelles sauberes Aus, super Bewachungsphasen, guter Seiten und
Rückentransport. Bis vor der langen Flucht hatten wir nur besagte 2 Punkte
verloren. Da der Helfer im zweiten Teil Vertreibungslaute mit Schwenken des
Stockes abgibt, halte ich den Obi am Halsband fest. Er zuckt zweimal kurz (kostet
einen Punkt). Dann ein sehr schneller Angriff und Applaus von den Rängen.
Durch seine Geschwindigkeit bekommt er den Arm nicht 100% verbessert ihn aber
sofort (kostet aber 1 Punkt). Alles andere Top macht 96 Punkte.
>>Video vom Schutzdienst
(bitte anklicken) |
Sonntag war der letzte Tag der WM und hatte für die Hundeführer
unterschiedliche Bedeutung. Diejenigen, die schon fertig waren und gute Punkte
hatten, waren gespannt darauf, wer sich in der Platzierung wohl noch vor sie
schieben würde. Die anderen, die noch eine oder zwei Abteilungen zu absolvieren
hatten, waren bemüht dabei noch möglichst viele Punkte zu sammeln.
Zwar konnte ich auf Grund meiner Fährte nicht auf eine Platzierung ganz
vorne hoffen, aber vermutlichen wegen meines guten Schutzdienstes am Samstag
waren relativ viele Zuschauer anwesend als wir unsere UO zeigten.
Also dann erst kurz anmelden und dann ab in die Ablage.
Vom der Ablage gibts nichts interessantes zu berichten, daher komme ich gleich
zu meiner Vorführung. |
Die Bilder sind der Reihe nach zeilenweise angeordnet. Der Ablauf lässt sich
so gut verfolgen und vielleicht
bemerkt ihr auch den Patzer, den Obi mir eingebaut hat....
genau... beim Sitz legte sich der Obi nach ca. 5 Sekunden hin. Ich hörte das
am Raunen der Zuschauer. Sonst,
wie man auch auf den Fotos sehen, kann eine freudige, korrekte Vorführung.
Ohne das SITZ waren es dann noch 91 Punkte.
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Ein würdiger Ausklang für die FCI WM 2006. Alle Teilnehmer mit
ihren Hunden bei schönem Wetter und guter Stimmung! |
Die deutschen Hundesportler bei der WM...
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Ein Deutscher auf Platz 3 der besten Hundesportler der
Welt!!!
André Baur mit seinem Riesenschnauzer Akido von Elberfeld
Ein tolles Team und ein sympathischer Hundesportler!! |
Die Platzierungen der einzelnen Teams...
Der Mannschaftsweltmeister 2006: Deutschland
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hier von links nach rechts:
André Baur, Theo Sporrer, Michael Kötters, Wolfgang Schmidt,
Robert Parak
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Wie man hier sehen kann, startete 2006 eine wirkliche Mannschaft.
Das deutsche Team hatte den viel beschworenen Teamgeist.
Für mich war es besonders beeindruckend, dass es die absoluten Spitzensportler
wohl nicht nötig haben, missgünstig oder neidisch zu sein!
So macht Hundesport Spaß! |
Die Platzierungen der Mannschaften.. |